Bin ich krank? Christian Deker, schwul und Panorama-Reporter, besucht in einem Selbstversuch Ärzte, die Homosexualität als Störung betrachten und ihn deshalb therapieren wollen. Die Mediziner, die sich in strenggläubigen christlichen Kreisen bewegen, schlagen ihm Behandlungen vor, die seine sexuelle Orientierung von homo- zu heterosexuell verändern sollen. Dabei sind solche Umpolungsverfahren nicht nur unwirksam, sondern können sich sogar negativ auf die Gesundheit auswirken, warnen Weltärztebund und Bundesärztekammer. Dennoch versuchen diese Ärzte, solche Verfahren offenbar sogar über die Krankenkassen abzurechnen. Nach seinen Arztbesuchen erhält der Reporter Abrechnungen der Mediziner zur Weiterleitung an die private Krankenkasse. Darin diagnostizieren die Mediziner eine „psychische Störung“ oder eine „lebensverändernde Erkrankung“.
Der Film thematisiert auch die Diskriminierung Homosexueller in anderen gesellschaftlichen Bereichen. In der Bundesrepublik Deutschland wurden bis 1969 zehntausende Schwule zu Haftstrafen verurteilt, weil man ihre sexuelle Orientierung als „unzüchtig“ kriminalisierte. Die Urteile sind bis heute rechtskräftig. In einem anderen Beispiel zeigt das Autorenteam, wie Schwule auch im Jahr 2014 kein Knochenmark spenden dürfen, um todkranken Menschen zu helfen. Schwule seien im Vergleich zu Heterosexuellen statistisch häufiger mit Infektionskrankheiten wie HIV infiziert. Damit werden pauschal auch alle gesunden Schwulen ausgeschlossen.
Eine Reise in die letzten homophoben Winkel der Republik.
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